Hypothesen als Lösungsstrategien
Posted: Sunday 3. October 2010, 08:10
Die jüngste Diskussion zu den str8ts-Lösungsstrategien ("gesicherte" Strategien, individuelle Hypothesen, allgemeine Hypothesen, "Es gibt nur eine Lösung"-(uniqueness)Vereinbarung) zeigt mir, dass es nötig ist, etwas grundsätzliches zur Hypothesenbildung und -verwendung zu sagen.
Arten von Hypothesen
Es gibt zwei Arten von Hypothesen, die Menschen verwenden: Alltagshypothesen und Hypothesen für das wissenschaftliche Arbeiten.
1. Alltagshypothesen
Alltagshypothesen sind die häufigere, mächtigere und allgegenwärtige Art von Hypothesen. Sie beeinflussen entscheidend, was wir fühlen und denken und wie wir uns verhalten. Und damit auch, welche Ergebnisse wir damit erzielen. Alltagshypothesen verwenden wir ständig, ohne dass wir uns dessen bewusst sind, zumindest aber ganz automatisch.
Diese Hypothesen haben den Charakter von Annahmen. Solche Annahmen sind nötig, um Verhalten zu planen, unbekannte Situationen und Ereignisse zu bewerten und zu bewältigen und sich ein Bild von sich selbst und der Umwelt zu machen.
Beispiele:
a) Denken und Fühlen
Auf dem Weg zum Arbeitsplatz begegne ich meinem Chef. Ich grüße ihn freundlich, wie immer. Er geht ernst an mir vorbei. Den Gruß erwidert er nicht. Ich denke
Hypothese 1: Ich habe ihn verärgert. Jetzt redet er nicht mehr mit mir. Ich fühle mich schlecht.
Hypothese 2: Der arme Kerl. Er hat ein Problem. Das beschäftigt ihn so sehr, dass er mich gar nicht gesehen und meinen Gruß gar nicht gehört hat. Nachher rede ich mit ihm. Vielleicht kann ich ihm helfen. Ich fühle mich gut.
In beiden Varianten geschieht das Denken mit Bewertung und Hypothesenbildung bzw. -anwendung unbemerkt. Es hat unmittelbare Auswirkung auf das Fühlen.
b) Verhalten
Ich fahre mit meinem Auto auf einer gut ausgebauten Straße bergan mit der zulässigen und möglichen Geschwindigkeit.
Hypothese: Nach der Kuppe geht die Straße ohne Hindernisse so weiter wie bisher. Meist bewährt sich diese Hypothese. Muss aber nicht. Mordillo hat das nett gezeichnet: Straße mit Auto. Nach der Kuppe bricht die Straße ab. Über dem Abgrund hängt ein riesiges Schmetterlingsnetz, halb gefüllt mit Autos.
Auch hier wird die Hypothese unbemerkt angewendet.
Alltagshypothesen erweisen sich nicht nur meist als richtig, seltener als falsch. Sie sind in ihrer Wirkung auch praktisch und hilfreich. Manchmal auch unpraktisch. Sie vereinfachen und erleichtern unser Leben enorm. Insbesondere verringern sie die Vielzahl von in gegebenen Situationen denkbaren Verhaltensmöglichkeiten so sehr, dass wir uns schnell für eine entscheiden können. Auch Stereotypen bzw. Vorurteile sind im Kern Hypothesen. Zur Erleichterung des Umgangs mit z.B. Fremdem. Alles geschieht meist, ohne dass wir merken, Hypopthesen verwendet zu haben.
Hypothesen für das wissenschaftliche Arbeiten
Sie werden nach strengen, festgelegten Regeln gebildet und formuliert. Auch sie können sich bewähren. Und sie können sich als falsch erweisen.
Sie sind so zu formulieren, dass sie
- für jetzt und die Zukunft gelten: "Für alle Raum- und Zeitgebiete gilt: wenn ..., dann ...". Damit können sie sich nicht als richtig erweisen, weil ja immer noch in ferner Zukunft ein Fall auftreten kann, in dem sie sich als falsch erweisen.
- intersubjektiv (von anderen Personen, z.B. Wissenschaftlern des Fachgebiets oder in unserem Fall von anderen str8ts-Spielern) überprüfbar sind. Der Gegenstandsbereich ist klar zu formulieren. Definitionen und sonstige Voraussetzungen für die Geltung der Hypothese ebenso.
Alle Forschung zur Überprüfung der Hypothese ist so anzulegen, dass sich die Hypothese als falsch erweisen kann. Was vom Erfinder der Hypothese gewünscht sein muss, weil nur das den wissenschaftlichen Fortschritt fördert.
Die Naturwissenschaften und die Sozialwissenschaften arbeiten mit solchen Hypothesen. Aus ihnen werden, zusammen mit anderen Zutaten, Theorien und Theoriensysteme gebildet. Auch die derzeit anerkannten Naturgesetze gehören zu diesen Hypothesen.
Beispiel: Siehe meinen letzten Beitrag zu Extreme#13 im deutschen str8ts-forum.
Ich habe den Idealfall beschrieben. Aber auch in den Naturwissenschaften wird mitunter ungewollt oder gezielt unsauber gearbeitet. Interessengruppen (z.B. die Pharmaindustrie) "beweisen" immer wieder mit den Ergebnissen wissenschftlicher Auftragsstudien wie toll ihre Produkte sind.
Was heißt das alles für uns süchtige str8ts-Spieler?
1. Auch wenn wir str8ts lösen, machen wir das mit unserem riesigen Vorrat an Alltagshypothesen, den wir ständig erweitern. Auch beim str8ts-Lösen. - Zusammen mit den "gesicherten" Lösungsstrategien ist das unser persönliches str8ts-Handwerkszeug.
2. Wenn wir den Vorrat an "gesicherten" Lösungsstrategien durch Hypothesen erweitern wollen, dann wenden wir die Kriterien für wissenschftliche Hypothesen an. So kann jeder Spieler die neue Lösungsstrategie überprüfen.
3. Trotz unserer Begeisterung, etwas Neues gefunden zu haben, wollen wir doch, dass sich die Hypothese als falsch erweist.
Beurteilung der wissenschaftlich formulierten Hypothese als Lösungsstrategie für str8ts.
Str8ts ist ein Zahlenpuzzel nach festgelegten, klar definierten Regeln. Die Regeln setze ich als bekannt voraus. Zu den Regeln gehört auch, dass es nur eine Lösung gibt (uniqueness). Auf der Grundlage dieser Regeln entwickelt jeder Spieler seine Lösungsstrategien. Aus der Diskussion zu str8ts hat sich ein Vorrat an Lösungsstrategien ergeben, mit dem die mehr oder minder häufig vorkommenden Problemstellungen bearbeitet werden können. Er ist allgemein anerkannt und gilt als gesichert. Siehe "Lösungsstrategien" im deutschen str8ts-forum. Zu den zuletzt hinzugekommen Strategien gehören x-wings und mehrfach kombimierte Zeilen und Spaltenbetrachtung. Werden Regeln geändert, entfallen Lösungsstrategien oder müssen neu formuliert werden.
Nun werden mit der Zeit weitere Problemstellungen erkannt. Zum einen, weil die Spieler immer mehr Übung bekommen. Zum anderen, weil neue Rätsel Zahlenkombinationen enthalten, die zum ersten Mal so auftreten oder vorher nicht erkannt wurden. Zu ihrer Bearbeitung kann Hypothesenbildung als Lösungsstrategie sinnvoll sein. Mit zunehmender Zahl solcher Zahlenkombinationen können diese Hypothesen als Lösungsstrategien Bedeutung erlangen, wenn sie sich bewähren. Oder auch nicht, wenn sie sich als falsch erweisen. Was ja auch ein Fortschritt ist.
Streng genommen gehören die aus "uniqueness" formulierten Lösungsstrategien zu den gesicherten Lösungsstrategien, da "es gibt nur eine Lösung" eindeutig zu den Regeln gehört. Zwar kann ich nicht direkt eine sichere Zahl eintragen, wenn ich auf eine Situation treffe, in der sich zwei Lösungen abzeichnen, was ich beim x-wing übrigens auch nicht kann. Jedoch weiß ich, dass zwei Lösungen nicht sein dürfen. Also muss ich mit der Bearbeitung dieser Stelle noch warten und an anderer Stelle fortfahren. "Warten auf Eindeutigkeit" ist eine Lösungsstrategie. Vielleicht sind noch andere Lösungsstrategien denkbar, die auf dieser Regel aufbauen. "Uniqueness" dürfen sie jedoch alle nicht heißen, weil dieser Name zur Bezeichnung der Regel schon vergeben ist. Begriffsverwirrung kann zu Endlosdiskussionen führen.
Ein schönes Beispiel für Begriffsverwirrung aus dem Alltag ist "Nachhaltigkeit". Dieser ursprünglich in der ökologischen Land- und Forstwirtschaft klar definierte Begriff wird inzwischen in der Alltagssprache häufig verwendet, mit wechselndem Inhalt.
Beurteilung der Alltagshypothese als Lösungsstrategie für str8ts.
Die Alltagshypothesen, die beim str8ts-Lösen eine Rolle spielen, haben wir meist schon bei anderen Zahlenrätseln, z.B. Sudoku, entwickelt. Mit zunehmender Erfahrung mit str8ts kommen weitere hinzu.
Eine wäre etwa: "Die Rätsel in der Süddeutschen Zeitung sind leicht". Die letzen vier waren jedoch recht harte Nüsse. Eine Anfängerhypothese wäre: "Die Sterne (oder leicht, mittel, schwer, teuflisch) geben den tatsächlichen Schwierigkeitsgrad an". Mit fortschreitemder Erfahrung verwirft man die dann meist. Eine meiner ersten Hypothesen war: "je mehr vorgegebene Zahlen und schwarze Zellen, umso leichter das Rätsel". Entsprechend unkonzentriert war ich dann bei der Lösung. Habe ich inzwischen verworfen.
Andere beziehen sich auf den persönlichen Lösungsverlauf. Bleibe ich zunächst in einer Ecke, um möglichst eine Straße zu vollenden oder betrachte ich erst alle vorgegebenen Zahlen im gesamten Spielfeld. Anwenden von "Probieren" (trial and error) und "Wahrscheinlichkeiten" gehören auch dazu.
Jedenfalls werden Alltagshypothesen verwendet, ebenfalls meist unbemerkt. Mit zunehmender Übung werden sie immer besser. Bleiben aber ganz perönliche Hypothesen. Ein Austausch darüber mit Anderen kann jedoch spannend sein und das eigene Blickfeld und das Anderer erweitern.
Arten von Hypothesen
Es gibt zwei Arten von Hypothesen, die Menschen verwenden: Alltagshypothesen und Hypothesen für das wissenschaftliche Arbeiten.
1. Alltagshypothesen
Alltagshypothesen sind die häufigere, mächtigere und allgegenwärtige Art von Hypothesen. Sie beeinflussen entscheidend, was wir fühlen und denken und wie wir uns verhalten. Und damit auch, welche Ergebnisse wir damit erzielen. Alltagshypothesen verwenden wir ständig, ohne dass wir uns dessen bewusst sind, zumindest aber ganz automatisch.
Diese Hypothesen haben den Charakter von Annahmen. Solche Annahmen sind nötig, um Verhalten zu planen, unbekannte Situationen und Ereignisse zu bewerten und zu bewältigen und sich ein Bild von sich selbst und der Umwelt zu machen.
Beispiele:
a) Denken und Fühlen
Auf dem Weg zum Arbeitsplatz begegne ich meinem Chef. Ich grüße ihn freundlich, wie immer. Er geht ernst an mir vorbei. Den Gruß erwidert er nicht. Ich denke
Hypothese 1: Ich habe ihn verärgert. Jetzt redet er nicht mehr mit mir. Ich fühle mich schlecht.
Hypothese 2: Der arme Kerl. Er hat ein Problem. Das beschäftigt ihn so sehr, dass er mich gar nicht gesehen und meinen Gruß gar nicht gehört hat. Nachher rede ich mit ihm. Vielleicht kann ich ihm helfen. Ich fühle mich gut.
In beiden Varianten geschieht das Denken mit Bewertung und Hypothesenbildung bzw. -anwendung unbemerkt. Es hat unmittelbare Auswirkung auf das Fühlen.
b) Verhalten
Ich fahre mit meinem Auto auf einer gut ausgebauten Straße bergan mit der zulässigen und möglichen Geschwindigkeit.
Hypothese: Nach der Kuppe geht die Straße ohne Hindernisse so weiter wie bisher. Meist bewährt sich diese Hypothese. Muss aber nicht. Mordillo hat das nett gezeichnet: Straße mit Auto. Nach der Kuppe bricht die Straße ab. Über dem Abgrund hängt ein riesiges Schmetterlingsnetz, halb gefüllt mit Autos.
Auch hier wird die Hypothese unbemerkt angewendet.
Alltagshypothesen erweisen sich nicht nur meist als richtig, seltener als falsch. Sie sind in ihrer Wirkung auch praktisch und hilfreich. Manchmal auch unpraktisch. Sie vereinfachen und erleichtern unser Leben enorm. Insbesondere verringern sie die Vielzahl von in gegebenen Situationen denkbaren Verhaltensmöglichkeiten so sehr, dass wir uns schnell für eine entscheiden können. Auch Stereotypen bzw. Vorurteile sind im Kern Hypothesen. Zur Erleichterung des Umgangs mit z.B. Fremdem. Alles geschieht meist, ohne dass wir merken, Hypopthesen verwendet zu haben.
Hypothesen für das wissenschaftliche Arbeiten
Sie werden nach strengen, festgelegten Regeln gebildet und formuliert. Auch sie können sich bewähren. Und sie können sich als falsch erweisen.
Sie sind so zu formulieren, dass sie
- für jetzt und die Zukunft gelten: "Für alle Raum- und Zeitgebiete gilt: wenn ..., dann ...". Damit können sie sich nicht als richtig erweisen, weil ja immer noch in ferner Zukunft ein Fall auftreten kann, in dem sie sich als falsch erweisen.
- intersubjektiv (von anderen Personen, z.B. Wissenschaftlern des Fachgebiets oder in unserem Fall von anderen str8ts-Spielern) überprüfbar sind. Der Gegenstandsbereich ist klar zu formulieren. Definitionen und sonstige Voraussetzungen für die Geltung der Hypothese ebenso.
Alle Forschung zur Überprüfung der Hypothese ist so anzulegen, dass sich die Hypothese als falsch erweisen kann. Was vom Erfinder der Hypothese gewünscht sein muss, weil nur das den wissenschaftlichen Fortschritt fördert.
Die Naturwissenschaften und die Sozialwissenschaften arbeiten mit solchen Hypothesen. Aus ihnen werden, zusammen mit anderen Zutaten, Theorien und Theoriensysteme gebildet. Auch die derzeit anerkannten Naturgesetze gehören zu diesen Hypothesen.
Beispiel: Siehe meinen letzten Beitrag zu Extreme#13 im deutschen str8ts-forum.
Ich habe den Idealfall beschrieben. Aber auch in den Naturwissenschaften wird mitunter ungewollt oder gezielt unsauber gearbeitet. Interessengruppen (z.B. die Pharmaindustrie) "beweisen" immer wieder mit den Ergebnissen wissenschftlicher Auftragsstudien wie toll ihre Produkte sind.
Was heißt das alles für uns süchtige str8ts-Spieler?
1. Auch wenn wir str8ts lösen, machen wir das mit unserem riesigen Vorrat an Alltagshypothesen, den wir ständig erweitern. Auch beim str8ts-Lösen. - Zusammen mit den "gesicherten" Lösungsstrategien ist das unser persönliches str8ts-Handwerkszeug.
2. Wenn wir den Vorrat an "gesicherten" Lösungsstrategien durch Hypothesen erweitern wollen, dann wenden wir die Kriterien für wissenschftliche Hypothesen an. So kann jeder Spieler die neue Lösungsstrategie überprüfen.
3. Trotz unserer Begeisterung, etwas Neues gefunden zu haben, wollen wir doch, dass sich die Hypothese als falsch erweist.
Beurteilung der wissenschaftlich formulierten Hypothese als Lösungsstrategie für str8ts.
Str8ts ist ein Zahlenpuzzel nach festgelegten, klar definierten Regeln. Die Regeln setze ich als bekannt voraus. Zu den Regeln gehört auch, dass es nur eine Lösung gibt (uniqueness). Auf der Grundlage dieser Regeln entwickelt jeder Spieler seine Lösungsstrategien. Aus der Diskussion zu str8ts hat sich ein Vorrat an Lösungsstrategien ergeben, mit dem die mehr oder minder häufig vorkommenden Problemstellungen bearbeitet werden können. Er ist allgemein anerkannt und gilt als gesichert. Siehe "Lösungsstrategien" im deutschen str8ts-forum. Zu den zuletzt hinzugekommen Strategien gehören x-wings und mehrfach kombimierte Zeilen und Spaltenbetrachtung. Werden Regeln geändert, entfallen Lösungsstrategien oder müssen neu formuliert werden.
Nun werden mit der Zeit weitere Problemstellungen erkannt. Zum einen, weil die Spieler immer mehr Übung bekommen. Zum anderen, weil neue Rätsel Zahlenkombinationen enthalten, die zum ersten Mal so auftreten oder vorher nicht erkannt wurden. Zu ihrer Bearbeitung kann Hypothesenbildung als Lösungsstrategie sinnvoll sein. Mit zunehmender Zahl solcher Zahlenkombinationen können diese Hypothesen als Lösungsstrategien Bedeutung erlangen, wenn sie sich bewähren. Oder auch nicht, wenn sie sich als falsch erweisen. Was ja auch ein Fortschritt ist.
Streng genommen gehören die aus "uniqueness" formulierten Lösungsstrategien zu den gesicherten Lösungsstrategien, da "es gibt nur eine Lösung" eindeutig zu den Regeln gehört. Zwar kann ich nicht direkt eine sichere Zahl eintragen, wenn ich auf eine Situation treffe, in der sich zwei Lösungen abzeichnen, was ich beim x-wing übrigens auch nicht kann. Jedoch weiß ich, dass zwei Lösungen nicht sein dürfen. Also muss ich mit der Bearbeitung dieser Stelle noch warten und an anderer Stelle fortfahren. "Warten auf Eindeutigkeit" ist eine Lösungsstrategie. Vielleicht sind noch andere Lösungsstrategien denkbar, die auf dieser Regel aufbauen. "Uniqueness" dürfen sie jedoch alle nicht heißen, weil dieser Name zur Bezeichnung der Regel schon vergeben ist. Begriffsverwirrung kann zu Endlosdiskussionen führen.
Ein schönes Beispiel für Begriffsverwirrung aus dem Alltag ist "Nachhaltigkeit". Dieser ursprünglich in der ökologischen Land- und Forstwirtschaft klar definierte Begriff wird inzwischen in der Alltagssprache häufig verwendet, mit wechselndem Inhalt.
Beurteilung der Alltagshypothese als Lösungsstrategie für str8ts.
Die Alltagshypothesen, die beim str8ts-Lösen eine Rolle spielen, haben wir meist schon bei anderen Zahlenrätseln, z.B. Sudoku, entwickelt. Mit zunehmender Erfahrung mit str8ts kommen weitere hinzu.
Eine wäre etwa: "Die Rätsel in der Süddeutschen Zeitung sind leicht". Die letzen vier waren jedoch recht harte Nüsse. Eine Anfängerhypothese wäre: "Die Sterne (oder leicht, mittel, schwer, teuflisch) geben den tatsächlichen Schwierigkeitsgrad an". Mit fortschreitemder Erfahrung verwirft man die dann meist. Eine meiner ersten Hypothesen war: "je mehr vorgegebene Zahlen und schwarze Zellen, umso leichter das Rätsel". Entsprechend unkonzentriert war ich dann bei der Lösung. Habe ich inzwischen verworfen.
Andere beziehen sich auf den persönlichen Lösungsverlauf. Bleibe ich zunächst in einer Ecke, um möglichst eine Straße zu vollenden oder betrachte ich erst alle vorgegebenen Zahlen im gesamten Spielfeld. Anwenden von "Probieren" (trial and error) und "Wahrscheinlichkeiten" gehören auch dazu.
Jedenfalls werden Alltagshypothesen verwendet, ebenfalls meist unbemerkt. Mit zunehmender Übung werden sie immer besser. Bleiben aber ganz perönliche Hypothesen. Ein Austausch darüber mit Anderen kann jedoch spannend sein und das eigene Blickfeld und das Anderer erweitern.